Vorsicht vor sekundärem Ertrinken

Jetzt kommt der Sommer! Über Pfingsten soll es mehr als 30 Grad geben, da geht es für viele wahrscheinlich ab ins Freibad oder es wird zumindest das Planschbecken im Garten aufgestellt. Sicherlich kein Zufall, dass ich von einer australischen Freundin gerade jetzt einen Link zu geschickt bekommen habe, bei dem eine Mutter von ihrem Erlebnis erzählt, deren Kind fast sekundär ertrunken wäre. Da mir bisher nicht klar war, dass so etwas passieren kann, möchte ich die Informationen mit euch teilen.

Vorsicht auch beim PlantschenVon sekundärem Ertrinken spricht man dann, wenn die Person zwar kurz unter Wasser war, aber schnell herausgezogen wurde und auf den ersten Blick keine Symptome oder Schäden davongetragen hat. Wenn dies dem eigenen Kind passiert ist, ist man als Elternteil nun erst mal erleichtert. Nun aber einfach über den Vorfall hinwegzugehen kann tödlich enden. Denn beim sekundären Ertrinken kann der Tod noch später durch Wasser in der Lunge eintreten. Symptome können bis 48 Stunden nach dem Vorfall auftreten.

In ihrem Blog berichtet Lindsey wie ihr kleiner Sohn Ronin fast nachgelagert ertrunken wäre. Sie saß die ganze Zeit neben ihm, als er auf der Stufe im Jaccuzzi spielte. Während sie sich nur kurz wegdrehte, um etwas zu ihrer Schwägerin zu sagen, hat er wohl den Halt verloren und wurde auf die andere Seite des Jaccuzzis gespült. Er war dabei wohl ca. 20 Sek. unter Wasser, bis er herausgezogen wurde.

Nachdem er sich beruhigt hatte, sah er völlig normal aus und hat sich auch so verhalten. Daher hat sie sich nichts weiter dabei gedacht. Später zu Hause war er sehr müde, schien nicht ganz er selbst zu sein und hat auch komisch gehustet. Hätte sie ihn nun einfach ins Bett gesteckt, damit er sich ausschlafen kann, hätte dies böse enden können. Zum Glück kam ihr die Sache komisch vor und sie hat die Kinderärztin angerufen, die sie sofort in die Notaufnahme geschickt hat. Von dort wurde der Kleine nach ersten Untersuchungen sofort mit dem Krankenwagen in ein Kinderkrankenhaus verlegt. Die Mutter hat wahrscheinlich die schlimmste Nacht ihres Lebens erlebt, als die Sauerstoff-Sättigung des Blutes ihres Sohnes dramatisch absank. Das Kind wurde im Krankenhaus gut überwacht, aber sie konnte erst einmal nur abwarten. Zum Glück hat die Geschichte ein gutes Ende genommen, denn Ronin ist am nächsten Morgen schon in viel besserem Zustand wieder aufgewacht und hat keine Folgen von dem Unfall getragen.

Bei sekundärem Ertrinken kann in die Lunge eingedrungenes Wasser zum Tod führen, da so die Sauerstoffaufnahme in der Lunge gestört wird. Außerdem besteht die Gefahr einer Lungenentzündung, die auch durch die Chemikalien im Poolwasser verursacht werden kann. Mehr Infos und Links findet ihr auch auf Lindseys Blog.

Sei es ein Fluss, ein See, ein Planschbecken oder auch nur die Badewanne: Kleine Kinder sollten NIE unaufbesichtigt sein, es ist so schnell etwas passiert. Weitere Informationen zur Sicherheit beim Baden findet ihr hier:

11 Gedanken zu “Vorsicht vor sekundärem Ertrinken

  1. Danke für diesen aufschlussreichen Bericht- das sowas möglich ist, war mir bisher nicht so richtig klar. Ich weiß natürlich, dass man seine Kinder am Wasser nicht unbeaufsichtigt lassen soll und wenn auch noch so wenig Wasser in Planschbecken, Badewanne oder ähnlichem sind- aber von „nachträglichem“ Ertrinken habe ich noch nie gehört! Das schockiert einen ja schon ganz schön!

  2. Sekundäres Ertrinken eher durch Salzwasser… In der Badewanne oder im Planschbecken oder generell bei Süßwasser ist die Gefahr wesentlich geringer… Und wenn man so eine Menge an Wasser einatmet, dass es dazu kommt, geschieht das nicht unbemerkt. ..

  3. Pingback: Achtung, Achtung!! | Hummelmädchen

  4. @laleluna: ich halte deinen standpunkt für naiv. ich habe als kind einmal ungewollt ordentlich badewasser geschluckt, als ich plötzlich eine rolle rückwärts machte, weil mich das gewicht meiner beine beim waschen nach hinten gezogen hatte. ich hatte damals große angst, weil ich unter wasser nicht wusste, wie ich wieder in die richtige position komme. ich wusste nicht, wo oben und wo unten ist. meine eltern hatten mich nicht beaufsichtigt und ich habe ihnen nichts erzählt. ich wollte vermeiden, dass sie mit mir schimpfen. es kann so schnell etwas passieren

  5. Pingback: Achtung Ertrinken – wichtige Hinweise | BLOG ROCKIN' BEATS

  6. Hallo
    es stimmt nicht, das Süßwasser weniger gefährlich ist als Salzwasser. Planschbeckenwasser ist zb durch den Schmutzeintrag in die Lunge eher sogar noch gefährlicher. Abgesehn davon, dass bereits geringste Mengen ausreichen um eine Lungenentzündung auszulösen. Wenn man Salzwasser im die Lunge bekommt, dann wird durch die Lungenbläschen Wasser aus der Blutbahn in die Lunge diffundiert, da der Körper immer versucht den PH Wert in der Lunge auszugleichen. Das Blut wird dadurch dickflüssiger, die Sauerstoffzufuhr wird verringert, man erstickt irgendwann. Bei Süsswasser hat man den gegenteiligen Effekt, nämlich das das Wasser in die Blutbahn diffundiert und die roten Blutkörperchen am Sauerstofftransport hindern, in dem sie schlichtweg platzen. Der tödliche Effekt ist gleiche. Man erstickt langsam. So oder so sehr grausam und hinterhältig, da es bis zu 48 Stunden nacher auftreten kann. Also lasst eure Kinder nicht aus den Augen und geht lieber einmal zuoft zum Arzt, als einmal zu wenig.

  7. Pingback: Wie schützt man Kinder richtig vor der Sonne? | Mamagie

  8. Pingback: Vier Augen sehen weniger als zwei! – 4 Mythen zum Thema Sicherheit beim Baden | Mamagie

  9. Pingback: Deutschland schwimmt! + Gewinnspiel | Mamagie

  10. Das mit dem ertrinken ist selbst in kleinen Becken die speziell für Babys sind auch ein großes Thema, wir empfehlen auch immer eine Aufsichtsperson am Beckenrand.

  11. Pingback: Wie schützt man sein Kind am besten vor Zecken? | Mamagie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Leider hatten wir in letzter Zeit einen Spam-Angriff, daher müsst ihr jetzt rechnen - aber: Ihr schafft das schon! ;-) *