Kleinen Kindern die Zähne putzen – so klappt’s

*Kooperation*

…zumindest bei uns. 😉 Da ich immer wieder Fragen verzweifelter Eltern lese, deren Kinder partout nicht die Zähne putzen möchten, schreibe ich euch hier mal auf, wie es bei uns gut funktioniert:

Zähneputzen leicht gemacht

  1. Die Zähne werden immer geputzt. (Außer die Elfe schläft auf dem Rückweg von einer Feier im Auto ein und wird dann nur umgebettet, was selten vorkommt… 😉 ) Da dies immer gemacht wird, ist es für die Elfe selbstverständlich. Nun möchte ich nicht behaupten, dass das immer auf Anhieb so gut geklappt hat, aber Geduld und ein gewissen Maß an Beharrlichkeit zahlen sich aus.
  2. Wir putzen zwar immer, aber wo und wie die Zähne geputzt werden ist flexibel. Als die Elfe noch kleiner war, habe ich zuerst geputzt und sie durfte dann quasi als „Belohnung“ anschließend ran. Das hat eine Zeit lang gut funktioniert und war Ansporn genug. Irgendwann wollte die Elfe dann aber zuerst putzen. Nun putzt sie also und ich dann anschließend nach.
  3. Wir putzen übrigens selten im Bad vor dem Waschbecken, dorthin geht es dann meist erst zum Ausspülen. Oft putzen wir zum Nachputzen auf dem großen Bett. Die Elfe liegt dann mit dem Kopf auf meinem Schoß. So findet sie es gemütlich und hält lange still – und ich komme überall prima bei.
  4. Die Elfe hat einen Zahnbürsten-Tick und immer mehrere Zahnbürsten (meist so 3 – 5) gleichzeitig in Gebrauch. Sie darf sich dann aussuchen, mit welcher sie jetzt gerade putzen möchte. Ich putze dann mit einer anderen nach. Auch sind wir in Bezug auf Zahnbürstenkauf sehr großzügig und sie darf sich öfters mal eine Neue aussuchen. (Da sie noch eher darauf herumbeißt halten sie meist eh nicht sehr lange. 😉 ) Ich achte aber darauf, dass sie eine aussucht, die auch zu ihrem Alter passt und von einigermaßen guter Qualität ist. Ökotest hat hier Kinderzahnbürsten getestet, eine Auflistung aller getesteten Produkte mit Ergebnissen findet ihr hier.
  5. Zur Unterstützung haben wir das eine oder andere Buch über das Zähneputzen gelesen, das fand die Elfe zwar ganz nett, aber so, dass sie dann sofort ins Bad gerannt ist und Zähne putzen wollte, war es dann auch nicht. Manche Kinder bleiben aber durch Lieder oder Geschichten bei der Sache, die man während des Zähneputzens erzählt.

Soweit zu unseren Erfahrungen. Aber was sagt der Experte dazu? Ich durfte dem Zahnarzt Herrn Dr. Seidel ein paar Fragen stellen:

Sollten bereits kleine Kinder eine Zahnpasta mit Fluorid verwendet? Falls ja, ab welchem Alter?

Dr. Seidel: Generell ist eine Pflege mit flouridhaltiger Zahnpasta empfehlenswert, deswegen sollten auch schon Kleinkinder diese benutzen. Der Aufbau des Zahnschmelzes wird hierbei unterstützt. Zudem sollte eine zu süße Zahnpasta vermieden werden, da ein späterer Umstieg für das Kind und somit vor allem auch die Eltern sehr mühsam sein kann.

Anmerkung: Auch die Bundeszahnärztekammer empfiehlt die Verwendung von flouridhaltiger Zahnpasta bereits für Kinder.

Wie lange sollten Kinderzähne mindestens geputzt werden? Zwei Minuten können manchmal ganz schön lange sein…

Dr. Seidel: Das stimmt sehr wohl – aber zwei Minuten sollten in jedem Fall eingehalten werden, um auch jede Stelle im noch jungen Gebiss zu erreichen.

Was halten Sie von elektrischen Zahnbürsten für kleine Kinder?

Dr. Seidel: Das halte ich für überflüssig. Kinder sollen lernen, selbstständig mit ihrer Zahnbürste umzugehen und die Bewegungen erlernen. Oftmals wird durch die Nutzung einer elektrischen Zahnbürste das wirkliche Reinigen vernachlässigt.

Bis zu welchem Alter sollten die Eltern nachputzen bzw. ab wann reicht es aus, wenn die Kinder alleine ihre Zähne putzen?

Dr. Seidel: Das hängt natürlich von der Selbstständigkeit des Kindes ab und seiner Entwicklung. In der Regel kann man aber sagen, dass bis zum sechsten Lebensjahr meist ein wenig Unterstützung notwendig ist und danach das selbstständige Putzen und bestenfalls auch die Eigeninitiative dazu da sein sollten.

Vielen Dank für Ihre Antworten, Herr Dr. Seidel!

…und euch viel Erfolg beim Kinderzähne putzen! Wie klappt es denn bei euch? Habt ihr auch noch Tipps? Dann hinterlasst diese bitte als Kommentar. Danke!

Falls ihr euch zudem auch fragt, wie krankheitserregend Alltagssituationen sind, wenn z.B. der Schnuller in den Dreck fällt oder euer Kind etwas direkt vom Tablett eines Hochstuhls in einem Restaurant isst, oder was man beim Hände waschen beachten muss, dann klickt auf die entsprechenden Links.

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Tipps und Tricks zum Zähneputzen

Der Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit der Zahnarztpraxis Dr. Seidel, Berlin entstanden und wird von dieser gesponsert.

15 Gedanken zu “Kleinen Kindern die Zähne putzen – so klappt’s

  1. Ich putze nicht vor, ich verteile nur die Zahnpasta auf allen Zähnen. So kann man es auch nennen, und kommt den Selber!-Kindern damit entgegen. 🙂 Die können nämlich schon viel zu gut Zähne putzen, als dass Mama nachhelfen dürfte. 😉

  2. So ähnlich läuft es hier auch ab. Wir waren neulich bei einer tollen Kinderzahnärztin, die ebenfalls meinte, dass flouridhaltige Zahnpasta empfehlenswert sei. Sie gab mir den Tipp, mein Mädchen mit einer Zahnpasta ohne Flourid eigenständig putzen zu lassen und dann mit flouridhaltiger nachzuputzen, so lange Kalea noch nicht richtig ausspülen kann. Mit der Lösung war ich sehr zufrieden… zuvor machte ich mir da Gedanken, da es ja so viele Diskussionen darüber gab.

    Liebe Grüße
    Tanja

  3. Hallo!
    Unsere Tochter lies sich partout nicht die Zähne putzen. Da es dabei aber um die Gesundheit des Kindes geht, habe ich Ihr morgens und abends ohne Kompromisse die Zähne geputzt. Ich musste sie dabei gut festhalten. Dabei haben wir uns beide gewiss das ein oder andere Mal nicht gut gefühlt. Zum Glück sind Kinder nicht nachtragend.
    Wir haben ALLES versucht… Bücher, Singen, AAAhhh-Sagen, Olli das Zahnputzschwein, mit Ablenkung, elektrische Zahnbürste, mit Entertainment, mit vor- und nachputzen…. Letztendlich klappte es von einem Tag auf den anderen, als sie 3 1/2 war. Seit dem klappt es wunderbar!!
    Ich denke, es gibt einfach Kinder, die sind recht temperamentvoll und wenn sie etwas nicht wollen, dann wollen sie auch nicht, da liegt es dann an den Eltern die Verantwortung zu übernehmen und sich durchzusetzen. Hierbei geht es um die Gesundheit.
    Also! Durchhalten! Es wird besser! Irgendwann…

  4. Bei uns war es auch eher Kampf und Krampf als Zähneputzen zum Anfang. Wir haben alles ausprobiert und zum Schluss war ich so genervt, dass ich meinen Zahnarzt gefragt habe, was ich noch machen könnte. Seine Antwort: Haben sies schon elektrisch versucht??? Siehat nun eine, die immer mal wieder eine kurze Melodie spielt und seit dem klappts deutlich besser. Einen festen Ort zum Putzen haben wir auch nicht: zwar immer im Bad, aber mal sitzt sie auf ihrem Fußbänkchen, mal stelle ich mein Bein auf besagtes Bänkchen und Johanna sitzt auf meinem Knie,mal sitzt sie auf der Toilette. Sie putzt meistens vor und ich nach. Wenn sie nicht geputzt hat, muss sie durch eine längere Nachputzzeit durch. Und seit neustem haben wir eine Sanduhr in Form einer Schildkröte, die zur Zeit DRINGEND dabei sein muss. „Durchhalten!!!“ ist wohl wirklich die Devise am Anfang.

  5. Wir hatten eine zeitlang eine Art Fortsetzungsgeschichte im Programm: Die Abenteuer des kleinen Bagger. Der kommt jetzt auch noch manchmal vor, wenn wir den Zahnputzspruch abwandeln (zumindest dreimal wird der aufgesagt von uns Eltern beim Putzen, damit die Zähne alle dran kommen – gelernt haben wir ihn bei einer befreundeten Familie):
    Zähneputzen, das ist wichtig, darum putzt (der Bagger) seine Zähne richtig. Hin und her und her und hin – Zähne putzen, das macht Sinn!

  6. Also wir hatten zum glück nie große probleme mit dem zähneputzen. Wir verwenden mittlerweile keine flourid zahnpasta mehr da diese uns zu viel chemie enthält (jedem selbst überlassen ) unsere große tochter mochte einige zahnpasta nicht weil sie ihr zu scharf oder zu säuerlich sind und so gab es auch bei uns momente an denen es schwierig war. Ich finde wichtig auf die kleinen einzugehen und drüber zu sprechen.

  7. Hallo 🙂
    bei uns klappt es ebenfalls super mit dem Zähneputzen…allerdings benutzen wir für den Großen (5) bereits seit 2 jahren eine elektrische Zahnbürste…seitdem ist es auch prima…Hintergrund ist ein Gespräch mit der Zahnärztin…ich fragte sie, ob es sinnvoll sei, seiner Neugier nach einer elektrischen Zahnbürste nachzugehen (schliesslich putze ich auch damit) oder ob es wichtiger wäre auf einer normalen Zahnbürste zu beharren, damit er die Putztechnik lernt…die Antwort der Zahnärztin lautete…bei einer ihrer Fortbildungen ging es genau um dieses Thema und Studien, die dazu durchgeführt wurden…bei dieser Studie wurde festgestellt, dass Kinder, die bisher gut geputzt haben auch weiterhin mit einer elektrischen gut Zähneputzen…bei Kindern, die bisher schlecht geputzt haben, hat sich das Putzverhalten wesentlich verbessert…für sie selber fiel damit die Entscheidung, allen ihren Kindern eine elektrische Zahnbürste zu kaufen…und für mich auch 🙂

    Ansonsten ist es mir wichtig, dass im Bad Zähne geputzt wird…ich mag nicht überall Zahnpasta haben…aber das ist eine Regel, die sie akzeptieren…

    Die Kleine (2) darf immer erst vorputzen, weil sie sehr selbstständig ist und danach möchte ich ihre Zähne sehen…dann sag ich meist…oh…da ist ja noch ein bisschen Leberwurst (oder was es gerade zum Essen gab) und dann darf ich es weg putzen…ansonsten würde sie den Mund beharrlich zu kneifen :O)

    Übrigens benutzen wir auch Flourid-freie Zahnpasta, weil überall genug Flourid drinne ist, sei es im Trinkwasser, im Salz, etc.

    Soviel zu unseren Erfahrungen 🙂

    Ganz liebe Grüße, Anja

  8. Hallo,

    meine kleine ist gerade 14 Monate. Ganz zu anfang habe ich mit einem Stoff-Fingerling ihr den Mund geputzt. Dann kam einer aus Gummi auf dem sie rumgekaut hat.
    Und so mit 7 Monaten oder so, denke ich, hab ich ihr einfach eine Rundzahnbürste gekauft. Das ging super. Sie hat da den halben Tag drauf rumgekaut und ich musste nicht auf Krampf etwas versuchen.
    Vor 3 Monaten gab es dann die erste mit Gummiborsten. Und da sie mir eh jeden Tag beim Zähneputzen zugesehen hat kannte sie das ja auch schon. lso ging es dann Morgens ins Badezimmer, wir setzen uns gemeinsam irgendwo hin und putzen Zähne. Ich 3 Minuten, meine Lütte 10 Minuten 😀 hat ihr richtig spaß gemacht auf der Bürste zu kauen usw…
    Dann gabs die erste richtige, da hat sie angefangen rumzuzicken also gings wieder zur anderen bis sie jetzt vor kurzem beschloßen hat das sie groß ist 😉
    Seit dem sitzt sie auf dem Klodeckel und putzt sich die Zähne unter lautem lachen während ich Dusche oder oder oder… Und dann helfe ich ihr noch mal ein wenig. Und Abends putzt sie halt so lange alleine bis sie Bettfertig ist. Also während ich sie abtrockne, eincreme, Wickel und ihr die Schlafsachen anziehe. Klappt super und sie hat riesen Spaß bei der ganzen Sache =)

  9. Vielen Dank für eure Kommentare, da sind ja gute Ideen dabei!

    Liebe Grüße

    Karin

  10. Hallo Anja,

    vielen Dank für deinen Kommentar! Es ist immer auch interessant andere Vorgehensweisen zu lesen.

    Noch ein Hinweis zum Flourid: Laut Bundeszahnärztekammer ist das Leitungswasser in Deutschland nicht mit Flourid angereichert, Speisesalz gibt es ohne und mit Flourid (dann wird auf der Packung darauf hingewiesen). Außerdem wirkt das Flourid wohl am besten, wenn es direkt auf die Zähne aufgebracht wird.

    Liebe Grüße

    Karin

  11. Seitdem wir neulich den Film „Zuckerimpulse“ aus der Sendung mit der Maus gesehen haben, putzen meine Kinder immer eifrig ihre Zähne. Leider gibt es den Film nicht mehr im Netz.

    Die Kinder putzen vor, wir putzen nach. Im Babyalter war es umgekehrt.

    Man soll übrigens den Mund nicht ausspülen, sondern nur ausspucken. So bleibt ein leichter Zahnpastafilm auf den Zähnen, der die Zähne auch nach dem Putzen noch eine Weile mit Fluorid versorgt. Anfangs dachte ich, das wäre doch widerlich, aber dann habe ich mich doch schnell daran gewöhnt. Und die Kinder kennen es nicht anders. Bisher haben sie supergute Zähne.

    Wir haben unseren Kindern als Babys übrigens auch keine Fluoretten gegeben, sondern nur die Vitamin-D-Tabletten. Kinderarzt und Zahnarzt und meine Schwester (Zahnarzthelferin und Prophylaxeassistentin) haben gesagt, dass es totaler Blödsinn sei, das Fluorid einmal durch den ganzen Körper zu schicken (durch die Verdauung und die Blutbahn zu den Zähnen), wenn man es auch direkt mit Hilfe der Zahnpasta dort auftragen kann.

    Liebe Grüße und allzeit gesunde Zähne!
    Henriette

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